Pets-Blog und Ratgeber

Aufmerksame Hundebesitzer stellen am veränderten Verhalten ihres Vierbeiners oft zuerst fest, dass etwas nicht stimmt. Auf was sollten Sie als Tierhalter besonders achten, um die Gesundheit Ihres Hundes richtig einzuschätzen? Und wann sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen?

Verändertes Verhalten und Körperhaltung
Verändertes Verhalten kann sich beim Hund durch Lustlosigkeit, vermehrtes Liegen und reduzierte Beweglichkeit äussern. Schonhaltungen wie ein gekrümmter Rücken oder das Entlasten von Gliedmassen sind ein Hinweis auf Beschwerden, welche vom Bewegungsapparat oder auch von inneren Organen kommen können. Schmerzen können zu erhöhter Aggressivität, aber auch Ängstlichkeit führen. Ebenso ist eine veränderte Futter- und Wasseraufnahme ein Anzeichen für ein mögliches Krankheitsgeschehen. Ein Hund, der plötzlich deutlich mehr trinkt, kann beispielsweise ein Nierenproblem oder Diabetes haben. Der Gesundheitscheck beim Tierarzt und eine Blutuntersuchung geben hier Aufschluss.

Augen
Ein gesundes Tier hat klare, glänzende Augen und einen wachen Blick. Ein Besuch beim Tierarzt ist angezeigt, wenn Ihr Hund ein oder beide Augen zukneift oder Augenausfluss hat. Gerötete Bindehäute und Veränderungen im Augapfel, wie beispielsweise Trübungen, sind weitere Alarmzeichen. Häufig verursachen Fremdkörper, Allergien oder Augeninfektionen die genannten Symptome beim Hund. Stark erweiterte Pupillen können ein Zeichen für Schmerzen sein.

Zähne und Maulhöhle
Das bleibende Gebiss des Hundes trägt 42 Zähne. Damit hat der Hund ganze 10 Zähne mehr als der Mensch! Kontrollieren Sie die Zähne Ihres Hundes regelmässig, indem Sie die Lefzen beidseitig anheben. Einen Tierarzt sollten Sie aufsuchen, wenn Ihr Hund stark aus dem Maul riecht, Zahnstein bildet, gerötetes Zahnfleisch hat oder ein Zahn abgebrochen ist.

Ohren
Gesunde Hunde haben saubere, hellrosa Ohrmuscheln und Gehörgänge. Rötungen, vermehrte Sekretbildung, Kopfschütteln und Kratzen an Ohren und Kopf weisen auf eine Erkrankung hin. Mit einem Otoskop kann der Tierarzt den Gehörgang in der Tiefe, wie auch das Trommelfell beurteilen. Einige Rassen haben enge oder behaarte Gehörgänge und neigen daher zu Infekten. Dies gilt auch für Hunde mit Schlappohren. Hier sollte der Besitzer täglich die Ohren seines Tieres kontrollieren!

Fell und Pfoten
Jede Hunderasse hat ihr typisches Haarkleid. Aufmerksam sollte ein Besitzer werden, wenn sich dieses plötzlich verändert. Schuppen, Verklebungen und Krusten können Zeichen für Hautprobleme sein. Meist gehen sie mit Juckreiz einher und lösen Lecken oder Kratzen aus. Die Diagnose einer Hauterkrankung ist nicht immer einfach und muss von einem Tierarzt gestellt werden. Als Ursache kommen verschiedene Parasiten wie Flöhe oder Milben in Frage. Auch Hautinfektionen durch Bakterien oder Pilze können Reizungen, kahle Stellen oder Verkrustungen auslösen. Häufig ist in diesen Fällen ein muffiger Geruch wahrzunehmen. Rötungen zwischen den Zehen und am Bauch können ein Hinweis auf Allergien sein. Ein Haarverlust ohne Hautreizung kann durch ein Hormonproblem entstehen. Achtung: Vermehrtes Knabbern und Lecken an bestimmten Körperstellen kann auch ein Hinweis auf eine psychische Belastung oder Schmerzen sein!

Vorbeugen ist besser als heilen
Haut, Fell, Augen und Ohren sind Spiegel für die Gesundheit und Immunabwehr Ihres Hundes. Um seine Vitalität bis ins Alter zu erhalten, sollten Sie die verschiedenen Bedürfnisse Ihres Vierbeiners berücksichtigen:

• Ausreichend Bewegung
• Tägliche soziale Kontakte zu Mensch und Artgenossen
• Regelmässige Prophylaxe gegen innere und äussere Parasiten
• Jährlicher Check beim Tierarzt und Impfung gegen die wichtigsten Hundekrankheiten
• Eine ausgewogene, den Bedürfnissen angepasste Ernährung, welche durch Ergänzungsfuttermittel angereichert werden
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Dr. Barbara Fox, Tierärztin